Montag, 30. November 2009
Grizlors Grindergarten
Na toll, die Menschheit ist mal wieder im Begriff sich über Lapalien zu überwerfen und ich fühle mich wie im Kindergarten nur ohne Apfelmus zum Nachtisch.
Die Schweiz gibt ihre Neutralität auf!
Mit Kreuzen, Füßen und Fäusten haben die Eidgenossen am Sonntag abgestimmt und sich mit 57 % für ein Minarett Verbot entschieden. Die Neutralität-Gleichgültigkeit der Schweiz nimmt somit ein abruptes Ende und gejubelt wird aus allen rechten Ecken Europas (z.B. Italien). Man kann darüber natürlich lachen, dass ein Land mit vier Amtssprachen von Überfremdungsängsten gepackt, den kleinen Spießbürger die geballte Faust aus der Tasche holen lässt und Ihn so tun lässt als könnte er die böse Globalisierung ein wenig aufhalten. Allerdings bleibt nach dem ersten Kopf schütteln ein fader Nachgeschmak bestehen.
In der Schweiz werden Italienisch, Französisch, Deutsch Schwiezer dütsch und 137 weitere (Dialekt) Sprachen gequatscht. Katholiken und Protestanten gibt es in etwa gleich Viele, von einer Nation im eigentlichen Sinne kann überhaupt keine Rede sein. Trotzdem geht von hier die Bewegung zur Verhinderung von Halbmonden auf Moscheen aus. Die Angst vor den Anderen und deren merkwürdigen Architektur Verständnis (Halbmond statt Kreuz!?!) lässt Menschen im allgemeinen zu kleinen Kindern werden.
>>Hier ist meine Ecke des Sandkastens jetzt hau ab!<<
Da über die Hälfte der Stimberechtigten für für den Bauverbott stimmten (57%), kann man nicht davon ausgehen, dass diese Menschen alle Rechtsradikal oder erz Christlich sind. Die Toleranz Frage nach dem überall verlauteten Ende des Multikulti Ansatzes geht über die Rechten weit hinaus. Sarazin oder Buschkowsli, immerhin in der SPD angesiedelt, sprachen in der jüngsten Vergangenheit recht offen Probleme mit „den Anderen“ an und erfuhren in breiten Teilen der Medienlandschaft große Zustimmung ob Ihrer ehrlichen Gangart.
Dieser Walausgang ist jedenfalls bedauerlich, da aus einem Dialog ausgetreten wird und eine Gruppe der Anderen meint etwas verbieten zu dürfen. Scheinbar schreitet die Globalisierung aber nicht nur dem reaktionären Kleingarten Besitzer zu schnell voran, sondern tatsächlich auch breiteren Bevölkerungsschichten, die es sich zum Teil noch nicht mal eingestehen wollen. Das liberale Selbstverständnis junger Großstadtbewohner verhindert mancherorts die Debatte, in dem Fragen überhaupt nicht mehr gestellt werden dürfen und pauschal als fremdenfeindlich oder ähnliches gebrandmarkt werden. Das Minarett Verbot sieht nur auf den ersten Blick wie eine kleinliche Angelegenheit aus. In Warheit ist hier eine breite Debatte von Nöten um fest zu legen wie wir unsere Städte bauen wollen. Das Ängste vor Überfremdung bestehen lässt sich allerdings nicht leugnen. Schade finden kann man das, aber wer diese Ängste negiert verbaut der Gesellschaft die Möglichkeit Sie zu überwinden.
Hierr spricht jemand der einst mit der wilden Horde auszog um die Weltherrschaft an Sich zu reißen und als überzeugter Demokrat zurück kehrte: Kriegt euch gefälligst wieder ein. Oder wie sagte Churchhill noch gleich. „Die Demokratie ist die schlechteste Regierungsform, außer allen Anderen.“
In diesem Sinne nutzt die demokratischen Gepflogenheiten und einigt euch gemeinschaftlich. Nur tut es zusammen und überkommt eure Ängste den Anderen gegenüber. Hier von Eternia aus seht Ihr euch nämlich alle ganz schön ähnlich aus und Ihr wist doch sowieso, dass Ihr über kurz oder lang miteinander auskommen müsst. Aber sorry, banalisieren wollte ich das Problem jetzt auch nicht.
Okay, es reicht glaube ich erstmal
Bis bald Ihr Süßen
euer stinkender Grizlor
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